Namibia 2009
Teil 8 - Etosha - Namutoni
Unser letztes Camp in Etosha sollte Namutoni sein. Ein ehemaliges deutsches Fort aus der Jahrhundertwende bildet das Zentrum des Camps. In dem Gemäuer sind zahlreiche Shops und die Gastronomie untergebracht.
Da wir mit der Buchung etwas spät dran waren mussten wir hier eines der teuren Zimmer für 170€ pro Nacht und Person nehmen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen.
Dort angekommen lernten wir einmal mehr afrikanische Prozessoptimierung kennen. Um zu seiner Lodge zu kommen muss man von der Rezeption im Zentrum um das Camp herum fahren und hinten auf den Parkplatz. Von dort wird man mit einem Elektrokarren abgeholt und 100m weiter wieder abgesetzt. Dann geht es zu Fuss nochmal 100m bis zum Zimmer. Der Weg von der Rezeption wäre übrigens nicht viel weiter gewesen.
Damit die doofen Touristen auch ja die Betonwege nicht verlassen wurden diese auch extra sicher eingezäunt. Man kommt sich reichlich doof vor wenn man auf diesen Wegen wie Ratten im Labyrinth unterwegs ist.

Und dann kam das mit Spannung erwartete Zimmer der Luxusunterkunft. Bestand aus einem grossen Schlafzimmer mit teureren Möbeln als anderswo und einem grossen Badezimmer. Dazwischen ein breiter Durchgang und keine Tür.
Vielleicht fanden es die Erbauer spannend wenn man seinen Mitreisenden vom Bett aus auf der Toilette zusehen kann. Ich fand es jedenfalls weniger prickelnd.
Dazu gab es noch eine im Boden eingelassene Badewanne (warum fahren Frauen eigentlich auf sowas ab?) mit DREI Duschköpfen.
Im Endeffekt war diese Unterkunft vorallem in Anbetracht des Preises ein Griff ins Klo. Hätten wir ein normales Zimmer bekommen wär es enger gewesen und billige Möbel darin - dafür hätten wir aber auch 300€ gespart und sicher eine Klotür gehabt.
Bezeichnend war übrigens auch, dass es ausgerechnet hier in der teuren Unterkunft kein Moskitonetz für das Bett gab. Das war in den anderen Unterkünften vorhanden. Und ausgerechnet hier in Namutoni gab es ziemlich viele Stechmücken. Die waren anderswo übrigens kein grosses Problem. Aber ich hatte ja mein Moskitonetz fürs Bett dabei.
"Anti-Brum" und "Autan" ebenso, haben beide funktioniert. Ich könnte jetzt nicht sagen welches besser war, ist aber auf jeden Fall empfehlenswert das dabei zu haben. Malaria ist etwas auf das man im Urlaub wirklich verzichten kann.

Nach Doro Nawas war das Ambiente beim Abendessen mitten im Fort aber eines der schönsten. Die Besuchermassen hielten sich gut in Grenzen wie man sehen kann. Allerdings war noch die Sache mit dem Essen, das war am ersten Tag nicht so super. Am zweiten Tag gab es das selbe, allerdings in anderer Reihenfolge auf der Karte (man hatte eh nur die Auswahl zwischen Fisch und Eland). Zudem machte sich bei mir dann auch etwas Unwohlsein bei der Verdauung bemerkbar.
Am dritten Tag gab es ein Buffet zum selbst zusammen stellen, ich freute mich, dass es heute etwas neues geben würde. Allerdings gab es wieder nur das gleiche wie an den anderen Tagen. Gekochte Kartoffeln mit Elandfetzen und gekochtes Gemüse.
Die Wasserstelle in Namutoni ist etwas unspektakulär und das Gebiet drum herum nicht so gross wie bei den anderen. Dafür ist man eher unter sich, es waren maximal 20 Leute dort an den Abenden. Hier entstand dann auch eines meiner Lieblingsbilder mit den Zebras.

An unserem ersten Tag in Namutoni fuhren wir routiniert alle Wasserlöcher in der Nähe ab um nach Löwen Ausschau zu halten. Von den Löwen zwischen Okaukuejo und Halali waren wir ja schon zu weit weg.
Ich hatte übrigens noch mein Fernglas (10x50) dabei, das würde ich auch immer wieder mitnehmen. Um Tiere damit zu suchen, oder im Gebüsch zu beobachten ist es viel besser geeignet als eine Kamera. Und auch in der Dämmerung verstärkt es die Resthelligkeit und so kann man noch einiges mehr sehen also ohne.

An einem Wasserloch nördlich von Namutoni lag dann dieses tote Nashorn direkt neben der Strasse. Das war um 11 Uhr.

Einige andere Besucher meinten sie hätten Löwen in der Nähe gesehen, in Anbetracht des Festmahls blieb uns praktisch nichts anderes übrig als hier zu warten. Anstatt der Löwen kamen allerdings 4 Parkranger und trennten den Kopf vom restlichen Tier ab um ihn mit zu nehmen. Das Horn ist doch eine begehrte Trophäe.
Deshalb mussten wir dann den Platz wechseln, ein glatt abgetrennter Rumpf sieht leider nicht so natürlich aus. Und dann warteten wir und warteten....Stunde um Stunde. 1-2 Andere Autos ebenfalls, nach 3 Stunden verloren die allerdings die Geduld.
Um ca 16 Uhr kamen dann nach 5 Stunden doch noch 3 Löwen Männchen aus dem Gebüsch und machten sich an ihrer bereits angefressenen Beute zu schaffen. Ob sie das Nashorn erlegt haben wissen wir nicht, die Ranger behaupteten es obwohl es keine Kampfspuren gab.
Hier entstanden dann unzählige Löwenfotos, unser Platz in der ersten Reihe war auch hart erkämpft, aber es hat sich gelohnt. Zum Schluss habe ich sogar noch mit der Ixus und sogar mit dem Handy gefilmt.
Am nächstesn Tag waren wir auch gleich wieder früh dort und es gab nochmal einige Bilder. Mittags stank der Kadaver aber schon so stark, dass wir es nicht mehr ausgehalten haben. Die Löwen waren auch nicht mehr da, und mit hunderten Bildern konnten wir das Szenario mit gutem Gewissen abhaken.

Und das sollte dann auch das Highlight in Etosha gewesen sein. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt schon, dass man Löwen mit Nashorn auf diese Distanz nur einmal im Leben vor die Linse bekommt.

Weiter gehts:

Teil 1 - Planung und Reise
Teil 2 - Der erste Tag
Teil 3 - Waterberg Plateau
Teil 4 - Waterberg Plateau
Teil 5 - Doro Nawas
Teil 6 - Etosha - Okaukuejo
Teil 7 - Etosha - Halali
Teil 8 - Etosha - Namutoni
Teil 9 - Rückweg und Fazit

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