Namibia 2009
Teil 2 - Der erste Tag
Eine Abkürzung die wir später noch lernen sollten: T.I.A. - This is Africa.
Im Flughafengebäude brüten Vögel, die Passkontrollen dauerten ewig und es mussten die ersten bescheuerten Papiere ausgefüllt werden.
Eigentlich sollten wir von jemand vom Reisebüro empfangen werden und gleich das Mietauto bekommen. Aber wie gesagt, T.I.A. und niemand war da. Zum Glück hatte diese Autovermietung einen Schalter im Flughafen und sie mussten uns dann nach Windhoek fahren weil dort das Auto sein sollte (der Flughafen liegt 35km ausserhalb). Unser Auto war aber nicht da - wir bekamen ein anderes. Trotz bereits abgeschlossener Superversicherung in der alles drin sein sollte erklärte man uns vor Ort, dass Glas- und Unterbodenschäden nicht versichert sind. Also rate ich von der Thrifty Autovermietung ab. Bei "Kea" sollte das kein Problem sein wurde uns gesagt.
Dann tauchte doch noch unsere lokale Ansprechpartnerin auf und erzählte uns was ich eh schon wusste. Ich hatte mich ja vorbereitet, und die Route kannte ich schon auswendig.
Im Supermarkt gegenüber deckten wir uns mir reichlich Wasser und Keksen für die Tage im Auto ein. Die Preise waren etwas günstiger als in Deutschland, aber nicht übermässig viel. Erstaunlich war das Warenangebot, es gibt dort sehr viele Sachen die es auch in Deutschland gibt, man fühlt sich fast wie zu Hause.
Linksverkehr ist ein Spass für sich, ich hatte mich bereit erklärt als erster zu fahren. In der Stadt eine Konzentrationsübung, ausserhalb gar kein Problem mehr.
Unser Nissan Livina war eine echte Rakete, wahrscheinlich 60ps und selbst ein Actros hat eine bessere Kurvenlage. Die Schaltung hakelig, aber eine funktionierende Klimaanlage, die machte vieles wieder gut.

Die Teerstrassen des Landes kann man an einer Hand abzählen, dafür sind sie in erstaunlich gutem Zustand. Keine Schlaglöcher oder sonstiges. Die Überraschungen findet man auf den Schotterstrassen, von denen gibt es gleich zwei Kategorien auf der Landkarte.
Auf den sogenannten Wellblechpisten wird man ständig durchgeschüttelt wie auf einer Waschmaschine im Schleudergang. Das rief die Berichte von losgerüttelten Schrauben in Objektiven wieder ins Gedächtnis und damit immer ein schlechtes Gefühl. Ich habe alle Geschwindigkeiten zwischen 40 und 100km/h probiert, das Vibrieren wurde nicht weniger. Es wäre interessant zu wissen warum diese blöden Rillen immer quer zur Fahrbahn verlaufen müssen.
Jedenfalls empfehle ich allen Namibiareisenden dies zu berücksichtigen, an die Polsterung der Ausrüstung sollte man denken.

Unsere erste Unterkunft lag nicht weit von Windhoek weg und war ganz ordentlich. Der Betreiber kommt übrigens auch aus Deutschland und gibt sich einige Mühe mit seiner Farm.
Auf dem Schotterweg der zu der Farm führt machten wir übrigens die meisten und besten unserer Vogelfotos aus dem Auto. Hier haben wir auch die einzigen Bienenfresser gesehen.

Bei der Ankunft wurde uns vom Personal mitgeteilt, dass es um 15uhr ein Gamedrive und um 20 Uhr Abendessen gibt. Als es dann soweit war, wurden wir gefragt ob wie reserviert hätten - hatten wir natürlich nicht, hatte vorher ja auch keiner gesagt. Gleiches Spiel beim Abendessen, keine Reservierung, kein Essen. Wir bekamen aber trotzdem noch was.
Übernachtet haben wir in einem "Luxus" Zelt, das angeschlossene Bad war gemauert und sonst im Grossen und Ganzen alles ok soweit. (Dass das Wasser in der Dusche nicht abläuft wie es soll - damit muss man in allen Unterkünften rechnen)

Schön dekorierter Speisesaal - zur Hälfte komplett offen. In Namibia gibt es nirgendwo eine Heizung, keine isolierten Fenster usw. Der beste Beweis, dass es nie kalt wird. Hier kann man es sich also leisten komplette Hauswände weg zu lassen wenn es der Aussicht dient.
Das erste Essen war dann nicht ganz mein Fall, aber essbar.
Das Essen war nach dem Ausrüstungstransport meine zweite grosse Sorge, vorallem was Keime etc angeht. Hier ging aber auch alles gut, die anschliessende Nacht war kurz und von vielen Tiergesängen durchgehend lautstark untermalt. In einem Zelt bekommt man ja alle Geräusche ungedämpft mit.

Weiter gehts:

Teil 1 - Planung und Reise
Teil 2 - Der erste Tag
Teil 3 - Waterberg Plateau
Teil 4 - Waterberg Plateau
Teil 5 - Doro Nawas
Teil 6 - Etosha - Okaukuejo
Teil 7 - Etosha - Halali
Teil 8 - Etosha - Namutoni
Teil 9 - Rückweg und Fazit

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