Unterwegs im Bayrischen Wald
Tierfreigehege Zone I und II

Die beiden Tierfreigehege im Bayrischen Wald bieten die schönsten, grössten und auch am natürlichsten anmutenden Gehege für Wölfe, Luchse und Bären.
Darüber hinaus gibt es vorbildliche Anlagen für Wildschweine, Rotwild und Greifvögel.

Diese Einrichtung ist wohl einzigartig in Europa, jedenfalls trifft man dort immer reichlich Holländer, Italiener und Franzosen. Ich frage sie oft ob sie nicht noch was anderes, ähnliches kennen wenn sie so weit herum fahren. Aber das wurde bisher immer verneint, die üblichen Tierparks kennt man ja eh schon.

Der Rundweg der Gehegezone I ist etwas mehr als 3km lang und ziemlich hügelig.

Tip: in den Park nur mitnehmen was man wirklich braucht. Brennweiten unter 200mm können im Hotel bleiben, ein Weitwinkel für die Landschaft reicht.

Im Winter liegt so gut wie immer Schnee, 150cm war das höchste das ich bisher dort erlebt habe. Dafür war es zwei Jahre später mit minus 10°C am kältesten.

Also dick anziehen, zwei Paar Socken, denn wenn man den ganzen Tag warten muss wird es kalt.

Frostbeulen sollten sich die Thermoskanne mitnehmen oder ein Teelicht um die Hände auf zu wärmen. Bzw einen Taschenwärmer, wenn der nicht grade so raucht und stinkt wie das Kohlekraftwerk das ein Freund von mir mal dabei hatte :-)
Ich habe dort auch schon einen Fotografen mit einem Gaskocher gesehen, ich glaube das ist dann doch etwas übertrieben. Allerdings gibt im gesammten Park keine Gaststätte, und übrigens auch keine Mülleimer. Der Müll muss wieder mitgenommen werden. Man ist sehr auf sich allein gestellt, vor allem in Winter sollte man sich bei Einbruch der Dunkelheit wieder Richtung Parkplatz bewegen. Es gibt dort nachts keine Beleuchtung, und im schlimmsten Fall steht man plötzlich im dunklen Wald und sieht nichts mehr.

In der Gehegezone II gibt es allerdings Laternen. Das zweite Gehege wurde 2006 bei Ludwigsthal in Sichtweite des Großen Arber errichtet. Es hat eine eigene Bahnhaltestelle und grenzt an eine stark befahrene Strasse. Auch wenn man hunderte Meter weit weg ist hat man ständig den Verkehr in den Ohren, dadurch geht schon einiges der Stimmung verloren.
Im Sommer wimmelt es durch die nahem Touristenzentren auch von Touristen.
In der alten Gehegehzone bei Neuschönau trifft man die Touristen hauptsächlich am Wochenende, unter der Woche ist man mit anderen Fotografen meist unter sich. Im Winter kann man unter der Woche dort den ganzen Tag verbringen ohne überhaupt jemand getroffen zu haben.

Rechts: Beim Wolfsgehege in Zone II wurde sogar an die Abstellflächen für die beiden Extender gedacht.

In der Gehegezone II wurde richtig geklotzt. Das Wolfsgehege ist sicherlich das grösste in Europa, es gibt diese Brücke hier die an der schmalen Stelle einmal hinüber führt und einen 20m hohen Turm, auf den man steigen kann.

Es gibt unzählige Möglichkeiten die Wölfe zu fotografiren, zusammen mit dem grossen Gehege hat es mehr als die Note 1 verdient.

 

Tip:
Zum Fotografieren ist hier allerdings nur die unterste Plattform des Turms interessant. Wir wollen ja keine Satellitenfotos machen.

Auf dem Turm
Blick auf das mittlere Viertel der Wolfanlage

Neben den Tieren gibt es vorallem viel schönen Wald zum fotografieren. Leider sind mit schon 2007 viel tote Fichten aufgefallen, Käferbefall. Und 2008 hatte sich der Wald stellenweise schon merklich gelichtet.

Tip:
Grosse Geschäfte sollte man nicht während des Tages einplanen. Vorallem nicht im Winter. Denn die Plumsklos sind rar gesäät und haben den Charm eines Dixis in der Holzedition.

Tip:
An die Verpflegung denken. Ich überstehe den Tag mit etwas Brot, Büchsenwurst und Müsli- oder Schokoriegel.

Tip:
Das wichtigste was man mitbringen sollte ist: Geduld.
Oft wartet man Stunden ohne Erfolg. Das Abschätzen der Tieraktivitäten ist das Pokerspiel der Fotografen. Da man von einem Gehege bis zum nächsten bis zu 30min brauchen kann überlegt man sich schon zweimal ob man noch warten will oder es lieber wo anders versucht.
In der Zone II gibt es offene Flächen ohne Schatten, also muss man sich diesen selber machen.
Es gibt dort übrigens nur vier Tierarten:
Wildpferde (Foto rechts), Ur-Rinder, Wölfe und Luchse.

Tip:
Sitzgelegenheit mitbringen, dort wo man auf die Tiere warten muss kann man sich nirgendwo hinsetzen.

Tip:

Ein Fernglas hilft beim Aufspüren der Tiere. Wenn sie im Gebüsch oder zu weit weg sind kann man sie zwar immer noch nicht fotografieren, aber man kann sich besser auf ein plötzliches Erscheinen vorbereiten.

2006 War der Rolly noch leer, 600er und kleines Stativ.

Kondition braucht man für die Steigungen die bezwungen werde wollen mit dem ganzen Gepäck schon.
Tip:
Vorallem im Winter sind ordentliche Schuhe gefragt. Die Wege sind zwar geräumt, aber trotzdem rutschig.
2007 habe ich geshen wie ein "Kollege" mit der Kamera in der Hand die 2m hohe Treppe bei den Luchsen auf dem Hintern nach unten bewältigt hat.

Eine der Greifvogelanlagen. Man ist nur durch dünne Stahlseile behindert, durch die man kleine Objektive einfach durchstecken kann. Aber das 300mm f2,8 passt auch noch durch wenns sein muss.

Hier eine Ecke der Bärenanalge. Drin befindet sich eine Bärenmutter mit ihren beiden ausgewachsenen Nachkommen.

Unterkommen tut man übrigens sehr gut im Landgasthof Euler, 1km vom Parkplatz der Zone I entfernt. Zur Zone II sind es von dort ca 50km.

Die Zimmer haben alle ein eigenes Bad, sind modern und gut in Schuss. Zudem ist es sauber, das Essen gut und die Preise günstig. Die perfekte Unterkunft wenn man hauptsächlich die Zone I besuchen möchte und Zone II als zweite Priorität hat.

Bier, Bilder und Knödel. So sieht der Abend im Euler aus.
Wer als erster kommt und als letzter geht, sieht man wo er auf dem Parkplatz steht :-)
Blick durch den Sucher:
Und damit muss man auch rechnen: 20 und mehr Fotografen oben bei den Wölfen. Dabei gibt es doch viel mehr zu entdecken...
Eiszapfen gibt es auch immer wieder wie aus dem Bilderbuch. 6 Tage später waren sie übrigens 2m lang.
Denn an Minustemperaturen mangelt es im Winter nicht.
Aber es gibt genügend Möglichkeiten sich warm zu halten.
www.zoo-fotografie.de