100-400L vs 28-300L

Sie sehen fast gleich aus, die beiden Schiebezooms, allerdings haben sie ausser dem vorderen Tubus doch keine gemeinsamen Bauteile. Schon der Fokusring ist beim 100-400 etwas breiter und der Klemmring ist auch leicht unterschiedlich zum 28-300.
Was sonst noch auffällig ist:
- Das 100-400 geht leichter zu zoomen, da werden nicht so viele Linsen im Inneren bewegt.
- Die Stativschelle beim 28-300 ist viel praktischer, zudem bleibt das Objektiv auch darauf stehen ohne Kamera.
- Der Stabilisator des 28-300 ist schon etwas besser, da eine Generation neuer.
- Laut Katalog ist das 100-400 nur minimal leichter, beim Handling kommt einem der Unterschied aber größer vor. Dies liegt vermutlich an der internen Gewichtsverteilung.
- Der AF läuft bei beiden etwa gleich schnell. Wie viele andere Objektive kann auch das 28-300 den Fokusspeed bei wenig Licht runterregeln. Dieses Objektiv hat aber auch echtes Schneckentempo drauf wenn es sein muss.
- Während das 100-400 über den gesamten Zoombereich ähnlich scharf abbildet, zeigt das 28-300 echte Schwäche im mittleren Zoombereich. Bei 100mm ist der Unterschied zum 100-400 sehr deutlich. Bei 300mm hat es aber wieder fast ganz aufgeholt. (Beim Abblenden auf f8 holt das 28-300 in allen Bereichen nochmal deutlich auf)
- Die Nahgrenze von 70cm ab Kamera (ca. 40cm ab Frontlinse) ist beim 28-300 ein riesen Plus. Bei 300mm ist das fast Makroniveau mit einem ganz guten Stabilisator noch dazu. Im Vergleich ist das ein echter Nachteil beim 100-400 bei dem die Skala erst bei 1,8m anfängt.

Natürlich können die Zooms nicht im geringsten gegen eine Festbrennweite anstinken was Lichtstärke und Schärfe angeht. Allerdings gibt es Situationen, da ist man mit Festbrennweiten einfach zu unflexibel (langsam), selbst wenn man zwei oder drei Kameras dabei hat. Und genau da hat vorallem das Superzoom 28-300 seine volle Berechtigung.

Unten 100% Crops aus einer 1Ds III